Die Grenzen zwischen Beratung und Therapie sind fließend, manchmal werden sie eher willkürlich gezogen. Da ich Heilpraktiker bin und als solcher arbeite, muss ich meine Leistungen stest als Therapie bezeichnen – wie Sie diese wahrnehmen und nennen, das bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Überhaupt, was heißt schon Therapie?

Bei Psychotherapie denken viele Menschen … Ja, an was denken Sie dabei? Es ginge darum, sich möglichst gründlich und intensiv das anzuschauen, was im bisherigen Leben schlecht oder gar traumatisch war? Manchmal ist ein solcher Blick zurück tatsächlich unvermeidlich und hilft, uns besser zu verstehen und das Leben neu zu gestalten.

Mindestens ebenso wichtig ist der Blick auf das, was gut lief, was wir können und bereits gemeistert haben, was uns Freude macht und uns gut tut … und was wir noch erreichen wollen. Die Entwicklung von Zuversicht und auch Zielstrebigkeit gehört daher für mich wesentlich zu unserer gemeinsamen Therapieaufgabe. Dabei geht es nicht um ein zwanghaftes „positives Denken“, eine bloß gewollte Umdeutung dessen, was uns schmerzt, sondern um erfahrbare Qualitäten, die in uns leben, wenn auch manchmal eher schlummern.

Ich sehe Psychotherapie als Geschenk. Falls es Ihnen möglich ist, einen Platz in der kassenfinanzierten Psychotherapie zu bekommen, rate ich Ihnen, die Chance zu nutzen! Was ich Ihnen primär anbiete, ist die Überbrückung einer Wartezeit oder auch die Bearbeitung eines konkreten Themas oder einer aktuellen Herausforderung im Rahmen einer Kurzzeittherapie. Gerne kläre ich mit Ihnen vorab kostenlos, ob ich Ihnen helfen kann und wie viele Termine ich für sinnvoll erachte. Nicht nur in Bezug auf Medikamente lautet meine Devise: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“

In meine Beratung fließen auch philosophische Ansätze ein. Die Psychotherapie gehört aus historischen und kulturellen Gründen hierzulande zur Medizin. Wie die moderne westliche Medizin wird sie dominiert von einem naturwissenschaftlichen Anspruch – und vom Blick aufs Defizit. Freud und viele Nachfolger haben ihre Modelle von „Seele“ anhand von schwer kranken und gestörten Patienten gewonnen, ein bisschen davon ist immer noch präsent und wird durch die üblichen klinischen Diagnosezwänge verstärkt. Manchmal kann es in der Therapie jedoch heilsam sein, die Seele versuchsweise ganz anders zu betrachten und zu behandeln. So bietet etwa das buddhistische Verständnis der Seele konkrete therapeutische Ansätze, um das Leiden zu lindern und dem Glück des Augenblicks auch in schweren Zeiten eine Chance zu geben.

Hinweis: Ich bin kein studierter und approbierter Psychotherapeut (ich bin studierter Philosoph), daher kann ich Ihnen keine von gesetzlichen Krankenkassen erstattete langfristige Richtlinientherapie anbieten. Falls Sie psychisch krank sind und bereits so „ehrlich“, sich dies einzugestehen, tun sie möglichst alles, eine reguläre kassenfinanzierte Therapie zu bekommen. Lassen Sie sich nicht vorschnell abspeisen mit Sprüchen wie „Sie können wieder in einem halben Jahr anrufen …“! Nehmen Sie sich ernst und wichtig genug, um auch an dieser Stelle mit Nachdruck für sich einzutreten. Der systemische Therapeut sagt: Die ersten Therapieziele sind schon vor der ersten Sitzung erreicht. Viel Glück!