Eigentlich wollte ich unter „Q“ etwas über Qigong schreiben (und das kommt sicher noch dran, hier nur der Hinweis auf die neuen Qigong-Kurse von Inez Wagner). Aber ein Blog-Beitrag wird eben nicht selten von aktuellen Ereignissen „provoziert“.
Eigentlich habe ich mir die Zeitungslektüre schon fast abgewöhnt: Was sogenannte Qualitätsmedien im Jahr 2020 alles verbrochen haben, da stehen mir als ehemaligem Journalisten die Haare zu Berge. Nun bin ich aber kurz bei meiner Mutter in Süddeutschland und nutze die Gelegenheit, auf meine „Heimatzeitung“ zu schauen. Unter den Regionalzeitungen galt sie dereinst als eines der Vorzeigeblätter. Und was sehe ich: Wieder ein Aufmacher auf dem Titelblatt, der vor der zweiten Corona-Welle warnt, laut einem Ministerpräsidenten hat sie längst begonnen. Und welche Daten werden zur Begründung genannt? Positiv auf Corona getestete Personen, sogenannte „Infizierte“ – ohne Bezug zur Anzahl der Tests, ohne Anhaltspunkte dafür, welches „Risiko“ damit eigentlich für wen verbunden sein soll, d.h. wie viele positiv Getestete irgendwelche Symptome zeigen oder zeigten, wer in ärztlicher Behandlung musste und wer auf Intensivstationen landete. Braucht es solche Angaben gar nicht, weil der brave Bürger oder die gut (in)formierte Gesellschaft längst weiß, wie furchtbar gefährlich das Virus ist?
Es gibt für mich so manches eigentlich in diesen Zeiten. Eigentlich habe ich mich selbst ermahnt und verdonnert, nicht mit zu heftigen Anti-Corona-Attacken übers Ziel hinauszuschießen. Aber ist es nicht unfassbar, welche Informationspolitik da vollzogen wird?
Eigentlich, für heute das letzte davon, hätte ich z.B. erwartet, als der Tönnies-Skandal aufflog, dass nun bei einigen Redaktionen ein Umdenken stattfinden würde: Es kann doch nicht sein, dass 1500 Menschen bis gestern quasi heimlich infiziert waren mit einem wahnsinnsgefährlichen Erreger, um dann über Nacht enttarnt zu werden – und wiederum über Nacht in der Versenkung zu verschwinden, ohne dass jemand fragt, wer von diesen Unglücklichen den krank oder gar schwer krank wurde … Statt dessen interessierten sich alle Medien umso heftiger für die zweifellos fragwürdigen Arbeitsbedingungen der Werk(vertrags)tätigen, als hätte man zuvor nichts davon gewusst! Sorry, ich finde das scheinheilig.
Hört dieser Quatsch denn gar nie auf! Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich fast alle namhaften Politiker der etablierten Parteien und fast alle renommierten, oder sollte ich sagen: einst renommierten Medien dieser Verdummung von Bürgern verschrieben haben? Ich fürchte, dieser Quatsch hört erst auf, wenn ihn mehr und mehr Bürger aktiv beenden. Querdenken statt Quatsch: Argumentieren und Demonstrieren. (Und prozessieren …)
Argumente sind allerdings heikel, genau wie Fakten. Argumente deuten schon auf einen Verwendungszweck hin und da liegt die Gefahr nahe, dass der Zweck die Mittel heiligt. Und „Fakten“? Die Autoren derselben verleugnen häufig, wenn es sich um Argumente handelt. Deshalb gruselt es mich bei Stichworten wie „Faktencheck“ mittlerweile so wie bei „Fake-News“.
Falls Sie an alternativen Erklärungen, Zusammenhängen und Sichtweisen interessiert sind: Heute empfehle ich Ihnen den höchst informativen und umfangreichen Text von Kinderarzt Dr. Martin Hirte aus München. Ich habe früher von seinen Schriften unglaublich viel über Impfungen gelernt, seine differenzierte Sicht und seine ethische Integrität sind vorbildlich. Während meiner Naturarzt-Redakteurszeit war ich sehr froh, ihn mehrfach um fachlichen Rat bitten zu dürfen. Ich freue mich riesig, dass er sich der Mühe unterzogen hat, in Sachen Corona das Wort zu ergreifen und immer wieder am Ball zu bleiben. Sie finden dort alles Wesentliche an Informationen, auch viele weitere Links. Falls Sie sich dennoch Ein- und Überblick mit weiteren kritischen Stimmen aus Medizin und Wissenschaft verschaffen möchte, verweise ich Sie gerne auf meine Rubrik Corona-Perspektiven, eine editierte Link-Sammlung.
Und ja, ich habe schon Sorge, mich zu blamieren und irgendwann so dazustehen wie heute mancher Klima(wandel)leugner von gestern. Wie sich das anfühlt, weiß ich schon, da ich durch die Coronazeit hindurch v.a. auf Facebook und in Mails schon etliche Male so behandelt wurde … Irren ist menschlich. Aus Angst vor Irrtum und Blamage oder Scham sich die eigene begründete Überzeugung zu versagen, kommt für mich nicht in Frage. „Eigentlich“ hin oder her.