I wie Impfen (2020)

Hinweis: Liebe Leserin, lieber Leser, normalerweise ändere ich nicht nachträglich meine Blog-Beiträge (bis auf Kleinigkeiten wie Rechtschreibfehler). Das könnte schnell einen Hauch von Selbstzensur bekommen. Daher bleibt auch dieser Schnellschuss aus dem Frühjahr 2020 weitgehend so stehen, wie er war. Allerdings hat sich beim Thema Corona-Impfung seither so viel getan, dass gerade Menschen, die Orientierung suchen, nach der Lektüre etwas ratlos zurückblieben. Daher verweise ich Sie zum einen auf die Corona-Rubrik dieser Website. Zum andern gibt es mittlerweile zwei aktuelle Blog-Einträge zu Covid-Impfungen und ergänzend zu allgemeiner Impfskepsis. (Viele externe Links in meinen Blog-Beiträgen funktionieren nach einiger Zeit nicht mehr, aber sie können über die Startseiten der Autoren oder Plattformen entsprechende Beiträge finden.)

Das Geschäft mit der Angst blüht in diesen Zeiten. Im Moment ist es vor allem ein Geschäft mit Tests … Doch schon wartet alle Welt auf eine Corona-Impfung wie auf den Messias. Ist dieses Annahme übertrieben? Schön wär’s.  Ich erwarte, dass dies das nächste Geschäft mit der Angst wird, was dann ebenfalls wieder völlig alternativlos erscheint. Ich möchte Ihnen daher einen älteren Text von mir zur Grippeimpfung empfehlen, obwohl ich mir bewusst bin, dass er nicht die aktuelle Lage erfassen kann: Zum Text über die Grippeimpfung (von 2014).

Bis vor ca. fünf Jahren habe ich mich mehr oder weniger intensiv (natürlich nicht ausschließlich) mit der Impfthematik beschäftigt. Die Impf-Idee oder das Konzept ist prinzipiell plausibel und geradezu phantastisch: Man schaut der Natur etwas ab (den Vorgang der Immunisierung durch Ansteckung und manchmal Erkankung) und versucht dies in harmloserer Form zu imitieren. In der wechselhaften Geschichte des Impfens haben sich einige Vakzinen und Kampagnen bewährt, bei vielen, wahrscheinlich sogar der Mehrheit überwiegen aus meiner Sicht die Fragenzeichen, also auch Risiken.

Seit 2015 hat sich vieles getan, vor allem ist die Debatte noch viel politischer und schärfer geworden (Stichwort Masern-Impfpflicht). Ich hatte in der Zwischenzeit Anfragen, zu veröffentlichen oder einen Vortrag zu halten – habe aber abgelehnt, weil ich finde, andere machen das mittlerweile viel professioneller: www.individuelle-impfentscheidung.de

Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Imfpentscheidung (ÄFI) haben immer wieder aktuelle Stellungnahmen, auch zu Corona-Impfungen veröffentlicht. Niemand soll behaupten, man habe lange nicht wissen können, wo die Probleme liegen! Die ÄFI sagen übrigens nicht, dass Impfen per se schädlich und davon immer abzuraten sei, und ebenso wenig vertreten sie (oder ich) die steile These, Impfungen würden gar nicht wirken. Allerdings sind einige ziemlich uneffektiv, und darum geht es möglicherweise demnächst bei Corona. Andere wiederum sind effektiv, haben aber dadurch auch nicht nur positive Wirkungen auf die „Volksgesundheit“ bzw. die Population und die epidemiologischen Risiken. Es ist also eine Frage der Abwägung, individuell und gesellschaftlich. Dabei geht es auch um fundamentale bürgerliche Freiheiten: Selbstbestimmung droht zum Fremdwort zu werden. Vielleicht gibt es ja Wichtigeres (?) Das wird auch bei Corona so sein. Jeder Tote mehr ist einer zu viel, sicher, aber seien Sie auf der Hut, wenn Sie das hören, denn es ist ein Totschlagargument.

Ich wundere mich, wer sich alles zum Thema Impfen auskennt, obwohl er sich noch nie oder nur sehr oberflächlich damit befasst hat. Politisch gehört es mittlerweile zum guten Ton, gegen Impfskeptiker zu lästern oder sie für brandgefährlich zu erklären, so als handele sich um Klimaleugner oder Verschwörungstheoretiker.

Wer immer von vermeintlichen Fakten redet, sollte zur Kenntnis nehmen: Die Grippeimpfung ist eine der eher uneffektiven Impfungen, zumindest war dies bis vor fünf Jahren auch in der internationalen Fachliteratur die Mehrheitsmeinung. Dass sie die Risikogruppen gut schützt, behauptet nicht einmal das Robert Koch-Institut (RKI). Für die mangelnde Effektivität gibt es viele mehr oder weniger bekannte Faktoren. Manchmal gerät aber eines aus dem Blickfeld: Gerade für die Patienten, für die man sich die Wirkung am meisten erhofft, taugt sie nicht besonders viel, weil ihr Immunsystem altersbedingt sehr träge ist oder durch Therapien unterdrückt werden muss. Dass man sie dennoch in großer Zahl bei hochbetagten, immobilen Patienten einsetzt, das geschieht eigentlich mehr nach dem Motto: „Naja, besser als nichts.“

Wenn die Risikopatienten aber nicht direkt durch eine Impfung geschützt werden können (möglicherweise im Einzelfall ihr Risiko dadurch sogar steigt), dann bliebe nur noch, dass die berühmt-berüchtigte Herdenimmunität greift. Dazu muss ein Volk bzw. eine Population ziemlich durchgeimpft werden (oder die Erkrankung durchlaufen haben), vorausgesetzt, es funktioniert überhaupt. Woher will man das wissen? Man weiß es nicht, zumal bei einer Impfung, die so Hals-über-Kopf eingeführt würde wie die Corona-Impfung.

Einen grundsätzlich skeptischen Text über die Hoffnungen auf eine Impflösung für die Corona-Pandemie bietet Prof. Harald Walach. Auf seiner Website finden Sie auch zahlreiche andere spannende Beiträge zur Pandemie und außerdem zur Homöopathie (einer seiner prominenten Forschungsschwerpunkte). Einige interessante speziell Corona-impfkritische Artikel finden Sie auf Rubikon, z.B. den Beitrag „Trügerische Hoffnung“ von Dr. Gerd Reuther.

Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken – und wenn möglich – haben Sie den Mut, diese zu teilen. Auch Ihre Stimme zählt!

P.S. Der Text zur Grippeimpfung enthält als kleinen Bonus-Track noch eine Einschätzung der Pneumokokken-Impfung. Der Kurztext ist so überholt wie der lange …, die Einschätzung aber bleibt aktuell. Außerhalb des Universums vom Robert-Koch-Institut und des Bundesgesundheitsministers wird diese Impfung mehr als angezweifelt, siehe auch dazu: www.individuelle-impfentscheidung.de

Hinweis: Liebe*r Leser*in, meine Blog-Beiträge, die sich im März und April 2020 mit Aspekten der Corona-Krise beschäftigten (neben „Corona“ sind das „Demokratie“, „Pandemie“ und „Impfen“), wirken z.T. etwas überholt, ich möchte sie aber nicht nachträglich ändern. Für aktuelle Einschätzungen der Pandemie und der staatlichen Gegenmaßnahmen verweise ich gerne auf verschiedene Beiträge von Prof. Harald Walach sowie auf einen regelmäßig aktualisierten Text von HP Christian Zehenter, meines Ex-Redakteurskollegen aus Naturarzt-Zeiten. Außerdem verweise ich auf die Leseempfehlungen in der Rubrik Corona-Perspektive(n)